Kulturpark Nordkanal – Projekt 2014

Die Unabhängige Wählergemeinschaft Kaarst (UWG) greift ihre bereits im Kommunalkampf 2009 mit den Kaarster Bürgerrinnen und Bürgern diskutierte Idee einer Umgestaltung des Nordkanalbereichs unserer Stadt wieder auf und bittet die anderen Ratsparteien um eine konzertierte Aktion zur Realisie-rung eines Erholungsparks am Nordkanal, der die geschichtliche Bedeutung dieses Areals berücksichtigt.

Vor fast genau 200 Jahren begann Napoleon in diesem Gebiet, das zu
jener Zeit als „Departement de la Roer“ zu Frankreich gehörte, mit dem
Bau des Nordkanals. Dieser war von ihm als strategisches Mittel
geplant, um die Kontinentalsperre an den Rhein-/Maas-Mündungshäfen zu
umgehen. Die Niederlande wurden aber im Jahre 1810 Teil des
Kaiserreiches Frankreich.

Folgerichtig stoppte er im Jahre 1811 den weiteren Ausbau des „Grand
Canal du Nord“. Nach dem Wiener Kongress 1815 fiel das bis dahin
französische Roerdepartement als sogenannte Rheinprovinz an das
Königreich Preußen. Bereits im folgenden Jahr wurden erste Entwürfe zum
Ausbau und zur Schiffbarmachung des begonnenen Kanalbauwerkes
vorgelegt. Im November 1822 gab der preußische König Friedrich Wilhelm
III. grünes Licht für den Ausbau. Es ist zu vermuten, dass bereits 1825
in beschränktem Maße Schiffsverkehr aufgenommen wurde. Bis in die Mitte
des 19.Jh wurden Personen und Güter auf dem Nordkanal befördert.

Der Schiffsverkehr auf dem Nordkanal wurde schließlich abgelöst durch
den Eisenbahnverkehr, dessen Trasse jedoch auf dem sechs Meter breiten
Kanaldamm angelegt wurde. Die Wasserstraße Nordkanal und die
Eisenbahnlinie auf seinem Damm müssen somit als ein kulturhistorisch
einheitliches Denkmal gesehen werden.

Es ist unverständlich, dass anscheinend Dies alles heute in
Vergessenheit geraten ist. In seinen Spuren stellt der Nordkanal immer
noch ein großartiges, technisches und erhaltenswertes Bauwerk dar.
Stattdessen wird er seit fast 20 Jahren nicht mehr gepflegt und trennt
als stinkende Kloake die nördlichen und südlichen Teile unserer Stadt.
Und das obwohl im Hinblick auf seinen praktischen Nutzen für die
Gegenwart am 26.April 1961 der Abwasserzweckverband „Nordkanal“
gegründet wurde.

Die UWG Kaarst möchte nun ihre Idee eines „Kulturparks Nordkanal“
Realität werden lassen und ruft die Ratsparteien auf, sich gemeinsam
diesem Vorhaben zu verpflichten. Fraktionsvorsitzender Norbert Drüeke:
„Es kann und darf nicht sein, dass ein so kulturhistorisch wertvolles
Zeugnis seiner Zeit weiterhin ein Schattendasein fristet und verkommt.“
Man könnte z.B. durch eine parkähnliche Aufwertung das Stadtbild von
Kaarst verändern und einen weiteren attraktiven Mittelpunkt schaffen.
So könnten als ein erster Schritt an für die Entwicklung und die
Nutzung des Nordkanals wichtigen Stellen Informationstafeln errichtet
werden. Vielleicht lässt sich auch eine parkähnliche Verbindung
zwischen dem neuen Bürgerpark Eustachiusplatz und Büttger Wald
herstellen, in dem der Nordkanal noch von viel Grün umgeben ist.

Angesichts des demographischen Wandels droht auch Kaarst ein
Bevölkerungsschwund, trotz der Nähe zum Oberzentrum Düsseldorf. Hier
sollten alle politisch Verantwortlichen gegensteuern und die sog.
„weichen“ Standortfaktoren unserer Stadt verbessern. Dazu trägt neben
einer soliden Familienpolitik für alle Generationen auch eine
Aufwertung des äußeren Bildes unserer Stadt erheblich bei.

Dass eine Realisierung dieser Idee durchaus möglich ist, erkennt man am
Erfolg des Fördervereins „Brücken über den Nordkanal“, dem es durch ein
langes, manchmal aufreibendes Engage-ment gelungen ist, mit dem Arbeit
von Wilhelm Schiefer der Stadt ein Kunstwerk zu schenken, das weit über
die Ortsgrenzen hinweg Aufmerksamkeit erregt.

Ein mögliches Argument der Skeptiker, die schwierige finanzielle
Situation der Stadt ließe eine Verwirklichung des „Kulturparks“ nicht
zu, ist für die UWG nicht überzeugend. Allein der Hinweis, dass
durchaus die Möglichkeit besteht, weitere öffentliche und auch private
Geldquellen zu er-schließen um an der Realisierung bis 2014 zu
arbeiten, rückt eine Realisierung des Plans in den Bereich des
Möglichen.

Drüeke: “Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg in das Projekt. Die nächste Kommunalwahl liegt noch in weiter Ferne und schließt damit kleinkarierte Eifersüchteleien und wahltaktische Überlegungen der Parteien aus.“

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