VON JULIA HAGENACKER, Kaarst (NGZ). Die Verwaltung spielt mit dem Gedanken, den Ascheplatz am Büchner-Gymnasium durch einen Kunstrasenplatz zu ersetzen. Die 400-Meter-Laufbahn müsste in eine Tartanbahn umgewandelt werden. Dafür fehlt aber das Geld.
Am Georg-Büchner-Gymnasium macht man sich Sorgen. Schulleitung, Lehrer, Schüler und Eltern fürchten um ihre 400-Meter-Laufbahn. Die verläuft derzeit rund um den Aschesportplatz auf dem Schulgelände. Weil die Mannschaften der Sportfreunde Vorst künftig wetterunabhängig trainieren und spielen können sollen, will die Stadt in Vorst im Jahr 2013 einen oder zwei Kunstrasenplätze schaffen.
Was den Standort betrifft, wurden bereits 2008 verschiedene Möglichkeiten durchdacht. Eine Variante sieht die Umwandlung des GBG-Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz vor. In diesem Fall müsste auch die 400-Meter-Bahn mit Kunststoff (Tartan) belegt werden, denn Asche und Kunstrasen vertragen sich nicht. Die Kosten für diese Lösung lägen bei rund 1,3 Millionen Euro, und die überfordern womöglich das Haushaltsbudget.
Als Alternative, sagt Schulleiterin Gisela Saßmannshausen, habe die Verwaltung der Schule vorgeschlagen, für den Leichtathletikunterricht auf die Sportanlage am Kaarster See auszuweichen oder die Bahn auf 100 Meter zu reduzieren. Damit ist am GBG aber niemand einverstanden. Sprung- und Wurfanlagen, sagt Saßmannshausen, ließen sich eventuell noch anderswo auf dem Schulgelände errichten, ein Verzicht auf die 400-Meter-Bahn bedeute jedoch, dass der Bereich Leichtathletik im Sportunterricht kaum noch zu unterrichten sei. Es fehle an wettkampfgeeigneten, standardisierten Laufstrecken, und die „Kaarster See“-Variante sei logistisch viel zu aufwendig.
Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 2,1 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren insgesamt drei Kunstrasenplätze geschaffen werden. Am GBG hegt man nun die Befürchtung, die Interessen der Schule, für die der Platz eigentlich gebaut wurde, würden denen der Fußballvereine hinten angestellt. Schuldezernent Heinz Dieter Vogt sagt: „Wir führen Gespräche mit den Sportfreunden Vorst. Noch ist überhaupt nichts entschieden.“ Alternative Denkmodelle gibt es bereits. Zur nächsten Sitzung des Sportausschusses haben die Grünen beantragt, auf dem Sportplatz der Sportfreunde im Vorster Wald einen Kunstrasenplatz anzulegen. Für den GBG-Ascheplatz hieße das, er bliebe erhalten, so wie er ist. Vogt hält den Antrag allerdings für verfrüht und nicht beratungsfähig. „Wir haben einen Haushaltsbegleitbeschluss, der klar besagt, dass in diesem Jahr noch nicht mit der Planung begonnen, sondern zunächst einmal ein Standort festgelegt werden soll. Wollten wir von diesem Zeitplan abrücken, muss erst der Begleitbeschluss geändert werden. Und das kann nur der Rat.“
Quelle: NGZ